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Sehen statt Hören - Filmreportage über die Künstlerin Claudia Krämer

 

ARD  ZDF  RP  NDR  BR   HR  MDR  SR  SWR  WDR

Ich danke der Autorin Rona Meyendorf für die freundliche Genehmigung den Film hier zeigen zu dürfen. Vielen lieben Dank.

 

 

Eine gute Nachricht für alle, die die Filmreportage über das Leben und die Kunst von Claudia Krämer in „Sehen statt Hören“ verpasst haben. Sie können sich den Film noch ein Mal anschauen.  Leider reicht der Speicherplatz nicht aus, um den Film hier einzustellen. Darum nenne ich Ihnen den Link, der dann Mitte Januar 2007 freigeschaltet ist (der Film wird für den Internetgebrauch noch bearbeitet) Leider kann ich ihn hier nicht einstellen, weil der Speicherplatz nicht ausreicht, aber ich nenne Ihnen gerne den Link, wo Sie den Film anschauen können.

Das Manuskript dieser Sendung und den Wortlaut des Interviews zum Nachlesen findet Ihr hier:

... 25. Februar 2006  - 1262. Sendung - Sehen statt Hören

In dieser Sendung:

Claudia Krämer und ihre „Romantic Art"

 

 

 

Präsentator Jürgen Stachlewitz:

Hallo, willkommen bei Sehen statt Hören! Kunst von Gehörlosen und für Gehörlose – das ist beiuns ein stets aktuelles und sehr beliebtes Thema. Damals in der Aufbruchszeit, etwa von 1985 bis 1997, haben viele Gehörlose auch bei sich selbst verborgene Talente entdeckt – nämlich in der Kunst! Wir werden heute drei Künstler kennen lernen, von denen jeder seinen ganz eigenen Stil entwickelt und sich damit in der Öffentlichkeit profiliert hat. Rona und Conny waren z.B. bei einer gehörlosen Malerin, die einem Meister sehr viel zu verdanken hat. Was ich hier sehe, muss das Rheinufer sein. Und da wartet auch schon Conny!

 

 

„Claudia Krämers Romantic Art"

 

Moderation Conny Ruppert:

Ich stehe hier an der Mündung von Rhein und Mosel – in Koblenz! Das Wetter ist noch winterlich und etwas drückend, wir alle vermissen das Grün und die Blumen. So weit ist es leider noch nicht. Aber: Ich kenne hier in der Nähe einen kleinen Ort, St. Sebastian, wo die Rosen ewig blühen! Eine gehörlose Frau hegt und pflegt sie dort, allerdings in der Kunst. Sie ist eine sehr romantische Frau. Besuchen Sie jetzt mit mir: Claudia Krämer!

 

Claudia beim Malen:

Claudia Krämer, 35 Jahre alt,

Hauptberuf: Bauzeichnerin,

2. Beruf: Malerin

 

Conny kommt dazu:

Zwischen deinen Bildern mit Rosen fühle ich mich wie in einem Rosengarten. Welche Maltechnik benutzt du?

Arbeitest du mit Pinsel oder mit der Hand?

 

 

 

 

Claudia Krämer:

Zum Malen verwende ich zuerst Pinsel, aber danach vorwiegend die

Hand, weil Acrylfarben sehr schnell trocknen. Mit der Hand kann ich besser fühlen, wie trocken die Farbe schon ist. Ich bevorzuge zarte Pastelltöne, die eine wohltuende, beruhigende Wirkung auf den Betrachter haben. Es sind

helle Farben wie rosa, apricot, gelb - wie bei Kerzen.

 

 

 

 

Kater Milo und Tamino

Die Süßen Tamino & Milo dürfen im Fernsehen nicht fehlen... Tamino putzt Milo und Milo schaut uns fasziniert an, wie wir interviewt und gefilmt werden.

 

 

 

Rosenbilder, dann Conny:

Wie wurde dein Interesse an der Malerei geweckt?

 

 

 

 

Claudia:

1997 war MM bereits ein bekannter Künstler. Ich habe ihn und sein Talent fürs

Malen bewundert, und ich war auch etwas neidisch auf ihn. Eines Tages sagte ich so zum Spaß zu ihm, dass ich das Malen auch mal ausprobieren wollte. Er bot mir an, es einfach zu versuchen. Erst musste ich lachen.

Aber ich habe es gewagt. Er brachte mir die Maltechnik bei, erklärte mir die Bedeutung der Farben und Stile. Mit der Kommunikation gab es kein Problem, da er auch gehörlos ist. In einem Malkurs für Hörende hätte ich es sicherlich

nicht geschafft. Bei MM verstand ich alles und er weckte auch mein Interesse für die Kunst. Ohne ihn wäre ich niemals so weit gekommen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ein begabter Künstler wie er mich so unterstützt hat. Ich bin ihm sehr dankbar dafür.

 

 

MM kommt, Claudia / Manfred Mertz

 

Claudia:

Hallo, da bist du ja endlich! (Kuss)

Hilfst du mir bitte bei diesem Bild?

 

MM:

Gleich, ich ziehe mich nur noch schnell um.

 

 

 

 

Claudia: O. k.

Katze leckt Pinsel, MM und Claudia an der Leinwand:

 

MM:

Siehst du, wie es verwischt?

 

Claudia:

Ah ja, schön.

 

MM:

Wenn die Blätter trocken sind, malst du nur noch mit etwas Weiß darüber. Versuche, die Farbe möglichst dünn hinzukriegen.

 

 

 

Rosen in Risstechnik, Claudia:

Große Bilder

male ich noch nicht alleine, sondern zusammen mit MM. Alleine schaffe ich bisher kleine bis mittelgroße Bilder. Deshalb sind große Bilder mit unseren beiden Namen signiert.

 

 

 

 

MM:

Ich habe bemerkt, dass Claudia bei den großen Bildern noch Schwierigkeiten hat mit den Schatten und der räumlichen Darstellung.

Ich unterstütze sie deshalb und ergänze das Fehlende an den großen Bildern.

 

 

Zum Lesen der Zeitschrift -

Artikel unter Presse

 

Zeitschriftenartikel über Claudia und MM

 

 

 

Conny:

Das ist aber schön hier! Hast du es selber eingerichtet?

 

Claudia:

Ja! Aber es war viel Arbeit.

 

Conny:

Hätten Sie gedacht, dass die beiden schon 18 Jahre zusammen sind? Claudia war damals 18 Jahre alt. Und 10 Jahre später hat MM ihr das Malen beigebracht. Hat sie es schnell gelernt?

 

Manfred Mertz:

Als ich ihr sagte, sie solle es auch mit der Kunst versuchen, hat sie sich

kaputt gelacht. Zwischendurch wollte sie es sogar ganz aufgeben. Aber ich habe sie überredet, weiter zu machen. Heute sieht man, was sie alles erreicht hat. So sahen ihre Bilder in den Anfängen aus.

 

 

 

Claudia:

Ach hör auf, das ist ja peinlich!

 

MM:

Ist doch schön, oder?

 

Claudia:

Ich habe mich früher ganz dem Sport gewidmet, spielte Damenfußball bis

zum Alter von 27 Jahren. Nach zwei Fußverletzungen musste ich aufhören. Und dann versuchte ich es mit dem Malen als Hobby, was mir allerdings am Anfang nicht so recht gelang. Deshalb hätte ich es auch fast aufgegeben.

Erst als ich meinen eigenen Stil fand, die „Romantic Art", z.B. Engel, Rosen und die Risstechnik, habe ich mich ganz dafür begeistern können.

Claudias erste Bilder, 1997

 

 

 

Conny:

Diese hübschen Rosen sind also dein Lieblingsmotiv, und du malst auch noch Engel.

Warum ausgerechnet „Romantic Art"?

Und warum Rosen? Weil es einfach ist, die zu malen?

 

Claudia:

Nein, so ist es nicht. Aber die Frage ist gut. Wenn ich im Stil von Romantic Art male und das zum Ausdruck bringe, was ich fühle, dann bin ich ausgeglichen. Die moderne Kunst, mit spitzen Ecken und Kanten, wirkt auf mich irgendwie kalt. Da ist mir die Romantic Art viel lieber. Warum Engel? Schon als

Kind, als ich in der Kirche saß und die Predigt des hörenden Pfarrers nicht verstehen konnte, beobachtete ich aus Langweile ausgiebig die verschiedenen Bilder von Engeln, darum kann ich sie heute wiedergeben. Sie geben

mir irgendwie Kraft.

 

 

 

 

Claudia malt Engel-Bilder

 

 

 

Und warum Rosen? Die Farben der Rosen, z.B. rosa, gelb oder rot, wecken in mir Gefühle der Freude. So stehen rote Rosen z. B. für Liebe und Respekt. Rosa Rosen zeugen von Vertrauen. Diese Farben schenken mir Ausgeglichenheit und Kraft. Sie haben eine positive Ausstrahlung.

 

 

 

 

 

Claudia malt Rosen

www.claudia-art.de / www.mm-kunst.de

 

 

 

Conny:

Du bist jetzt unter Gehörlosen sehr bekannt als Künstlerin der Romantic Art. Hast du damit dein Ziel erreicht und kannst das Thema für dich abhaken? Oder gibt es noch romantische Träume für dich?

 

 

 

 

Claudia:

Abgehakt ist das noch lange nicht.

Aber erst einmal habe ich mir vorgenommen, es irgendwann alleine zu schaffen, große Bilder zu malen. Und mein zweiter Wunsch ist es eine eigene Galerie zu besitzen. Das ist eine große Hoffnung von mir.

 

 

 

Aus der Homepage: Claudia zeigt Prominenten ihre Bilder

 

Claudia mit Emmanuelle Laborit,

mit Tanja Szweczenko, 

 

 

Sänger Peter Kraus,

Ministerpräsident Erwin Teufel, CDU,

 

 

Ministerpräsident Kurt Beck, SPD

Design Hotel Contel in Koblenz: Ausstellung von Claudias Bildern,

 

 

 

Claudia:

Das ist eine offene Ausstellung. Auch für Hörende stelle ich meine Bilder aus.

Zum Beispiel im Hotel, im Rathaus oder in einer Galerie. Ich habe insgesamt 8 bis 12 Mal im Jahr Ausstellungen meiner Bilder.

 

Conny:

Was ist dir wichtiger: Aus dem Verkauf deiner Bilder möglichst hohe Einnahmen zu erzielen, oder dich künstlerisch auszudrücken?

 

Claudia:

Mir ist Kunst wichtiger als das Geschäft. Denn das hier ist mein zweiter Beruf.

Ich arbeite hauptberuflich als Technische Zeichnerin im öffentlichen Dienst. Dort ist mein Arbeitsplatz. Kunst mache ich nebenbei.

Die Bilder sollen schon auch verkauft werden, aber das ist eher Nebensache

 

 

 

 

Conny:

Gut. Jetzt möchte ich unbedingt noch wissen: Bist du wirklich auch persönlich romantisch?

 

Claudia:

Ja! Schon von klein auf habe ich romantische Einrichtung, romantische Kleidung und romantische Bilder geliebt. Das liegt in meiner Natur!

 

 

 

 

Bericht:             Rona Meyendorf

Moderation:       Conny Ruppert

Dolmetscherin:   Rita Wangemann

Kamera:            Dany Hunger

Ton:                 Christoph Springer

Schnitt:             Gabriela Mieth

 

 

 

   © Copyright by Claudia Krämer