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Ausstellung im Rathaus Ehningen bei Stuttgart

Mitwirkende: Pantomime Jomi

Kunstmaler MM Manfred Mertz und Kunstmalerin Claudia Krämer

 Künstler Manfred Mertz   Dipl, Pantomime Jomi Michael Kreutzer   Künstlerin  Claudia Krämer

   

Unterhaltung:

Pantomime JOMI Michael Kreutzer und 

Claudia Krämer

Verabschiedung:

Pantomime JOMI Michael Kreutzer und 

Claudia Krämer

 

Pantomime

JOMI

 

 

   
   
   

Eröffnung unserer Ausstellung im Rathaus

Ausstellung im Rathaus in Ehningen bei Stuttgart

   
   

Ehningen - Anlässlich des Kirchentages der Gehörlosen in Ehningen gab es im Rathaus

eine Kunstausstellung zweier gehörloser Künstler.

 

Spätestens seit dem Buch von Oliver Sacks weiß man auch als Hörender, dass Gehörlose in einer anderen Welt leben als Hörende. Man weiß, dass die Gebärdensprache nicht eine bloße Übersetzung der gesprochenen Sprache ist, kein Hilfsmittel also, sondern eine eigenständige Sprache, hinter der auch eine eigene Empfindungswelt steht.

Viele Gehörlose empfinden ihren Zustand nicht als Defizit, so lange sie nicht mit den Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sich in eine hörende Welt zu integrieren. Manfred Mertz wurde gehörlos geboren, ist voll ins Arbeitsleben integriert und hat sich inzwischen einen Namen gemacht als Maler phantastischer Bilder - und das darf in des Wortes doppelter Bedeutung verstanden werden. Die zeichnerisch und kompositorisch ausgefeilten Bilder von Manfred Mertz zeigen eine andere Welt, eine Welt der Ruhe, manchmal wohl auch der Verlassenheit und Bedrohung, aber auch eine Welt voll Schönheit und Harmonie.

Seine Farbgebung, es überwiegen leuchtendes blau und orange, gibt seinen Bildern etwas Entrücktes, Fremdartiges, Meditatives. Wasser spielt eine große Rolle, Wellen, Meer und die immer wiederkehrenden Delphine verkörpern in ihrer Eleganz und der Selbstverständlichkeit und Unabhängigkeit ihrer Bewegungen etwas, das wir Hörenden vielleicht als Wunschtraum deuten mögen, das von Gehörlosen aber durchaus als Identifikationsmuster gesehen werden mag. Der Mensch steht in dieser Welt aus Meer und Felsen einzeln oder paarweise, ist Bestandteil des Universums, aber immer auch ein Suchender, Fordernder, Bedrohter. Die besondere Ästhetik, die die Merz'schen Bilder auszeichnet, findet man auch in der Gebärdensprache des Künstlers wieder, der auch als Schauspieler auftritt. Seine Gebärdenrezitation der Loreley von Heinrich Heine war ganz einfach ein optischer Genuß. Die zweite ausstellende Künstlerin, Claudia Krämer, ist Schülerin von Manfred Mertz, nach einer eher sportlich bestimmten Laufbahn - sie hat Fußball gespielt - hat sie auf Grund von Verletzungen vor fünf Jahren mit dem Malen begonnen. Ihre zartfarbigen, romantischen Bilder, mit den Riesenrosen und Tulpen sind technisch gekonnt und optisch erfreulich, ebenso wie die zahllosen Putti und klassischen Figurinen a la Venus von Milo. Ihre Bilder sind liebenswert, ehrlich und dekorativ.

Rathaus Ehningen

 

   

 

© Copyright by Claudia Krämer